Bevor es losgeht: Ich wünsche jedem Spieler viel Vergnügen mit seinem Spiel! Wir teilen ein gemeinsames Hobby. Spielen und Spielen lassen.
The Universim – Wenn Götter müde werden
Seit Jahren ist das Genre der Göttersimulationen eine Nische, die nur wenige Entwickler zu füllen wagen. Crytivo versucht mit The Universim, dieser Lücke eine frische Perspektive zu verleihen: eine Mischung aus humorvoller Mikromanagement-Herausforderung und langfristiger strategischer Planung. Klingt nach einem Traum für Genre-Fans – doch wie fühlt sich der Göttlichkeitsanspruch in der Praxis an?
Götter in der Steinzeit
Die Reise beginnt bescheiden: Mit nur zwei Nuggets – so nennt das Spiel seine niedlichen, aber hin und wieder nervigen Einwohner – startet ihr in der Steinzeit. Der Einstieg ist simpel und angenehm gestaltet. Eine kurze Einführung erklärt die grundlegenden Mechaniken: Ressourcen sammeln, Gebäude errichten, Forschung betreiben. Doch von Anfang an macht The Universim klar, dass ihr nicht einfach nur ein Beobachter seid – ihr seid ein aktiver Gott.
Und das spürt man: Mit der Maus zieht man Blitze über das Land, heilt Nuggets mit einer einzigen Berührung oder wirbelt einen Tornado durch widerspenstige Siedlungen. Diese göttlichen Kräfte sorgen nicht nur für spektakuläre Momente, sondern auch für einen Hauch von Chaos – etwa dann, wenn man versehentlich eine Katastrophe auslöst, weil man einen falschen Klick gemacht hat. Der Humor des Spiels macht dabei vieles wett, denn die Nuggets kommentieren euer Eingreifen oft mit charmanten Sprüchen, die an den Stil von Spielen wie Dungeon Keeper erinnern.
Fortschritt durch Forschung
Im Kern dreht sich alles um Fortschritt: Ein umfangreicher Forschungsbaum lässt euch von der Entdeckung des Feuers bis hin zur Raumfahrt jedes Zeitalter durchlaufen. Während anfangs einfache Hütten genügen, wird die Verwaltung schnell anspruchsvoller. Ressourcenmanagement ist der Schlüssel: Wasserquellen versiegen, Wälder müssen nachgepflanzt werden, und zu viele Nuggets können euer Imperium ins Chaos stürzen, wenn nicht rechtzeitig Wohnraum geschaffen wird.
Die Balance zwischen Eingreifen und Beobachten ist das Herzstück des Spiels. Es ist befriedigend zu sehen, wie die Nuggets eigenständig Lösungen finden, doch es kann auch frustrierend sein, wenn eure göttlichen Eingriffe nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Die KI der Nuggets ist oft charmant, aber nicht immer verlässlich. Es kommt vor, dass sie wichtige Aufgaben wie die Reparatur von Gebäuden ignorieren – was wiederum die Frage aufwirft, ob Gott sich überhaupt in jedes Detail einmischen sollte.
Ein lebendiger Planet
Die Welt von The Universim lebt – und das in beeindruckendem Maße. Jedes Biom hat spezifische Ressourcen, und das dynamische Wetter beeinflusst die Spielmechanik erheblich. In einer Wüste etwa mangelt es schnell an Wasser, während ein harscher Winter die Nahrungsproduktion lahmlegt. Hier zeigt sich die Stärke der Simulation: Ihr müsst vorausplanen, Vorräte anlegen und Strategien entwickeln, um die natürlichen Herausforderungen zu meistern.
Die visuelle Gestaltung trägt enorm zur Atmosphäre bei. Die Weltkarte sieht nicht nur aus wie eine Miniaturkugel, sondern fühlt sich auch so an. Tiere streifen durch die Landschaft, Bäume wachsen und sterben, und der Tag-Nacht-Zyklus verändert die Stimmung des Spiels. Besonders schön sind die Details in den Gebäuden: Jedes Zeitalter bringt eine neue Architektur mit sich, die eure Fortschritte sichtbar macht.
Göttliche Geduld oder gähnende Leere?
Doch nicht alles glänzt. Nach einigen Stunden macht sich ein repetitives Spielgefühl breit. Sobald die Grundlagen eurer Zivilisation stehen und die Forschung automatisiert wird, sinkt die Herausforderung. Es fehlt an Tiefgang in den späteren Phasen: Katastrophen wie Erdbeben oder Meteoriteneinschläge bringen zwar Würze, doch langfristig wird klar, dass die spielerische Freiheit durch die KI der Nuggets begrenzt wird. Man wünscht sich mehr Steuerungsmöglichkeiten – oder zumindest tiefere Eingriffe in die Gesellschaft.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Langzeitmotivation. Während der Aufbau der Zivilisation Spaß macht, fühlt sich die Reise ins Weltraumzeitalter oft wie eine Pflicht an, statt ein spannendes Ziel. Die Weltraummechaniken, ein zentraler Verkaufsaspekt des Spiels, wirken eher wie ein Add-on als eine durchdachte Erweiterung des Gameplays.
Technik und Sound
Technisch leistet The Universim solide Arbeit, auch wenn es hier und da zu kleineren Bugs kommt. Vor allem im späteren Spiel können KI-Probleme und vereinzelte Abstürze die Immersion stören. Positiv hervorzuheben ist jedoch der charmante Soundtrack, der perfekt die Stimmung jeder Epoche einfängt. Von ruhigen Klängen der Steinzeit bis zu treibenden Melodien der modernen Ära bleibt der Sound im Hintergrund präsent, ohne aufdringlich zu wirken.
Fazit: Ein funkelnder Stern mit kleinen Makeln
The Universim ist ein ambitioniertes Projekt, das seine besten Momente in den frühen und mittleren Phasen entfaltet. Die charmante Präsentation, die lebendige Welt und die göttlichen Eingriffe machen die ersten Stunden zu einem echten Vergnügen. Doch sobald die Zivilisation stabil läuft, zeigt sich das Fehlen langfristiger Tiefe. Für Fans von Göttersimulationen bietet das Spiel dennoch ein lohnendes Erlebnis – mit dem Hinweis, dass Geduld und Kreativität gefragt sind, um sich nicht in der Monotonie zu verlieren.
Das Bewertungssystem ist willkürlich und kann variieren. Abhängig davon, wie gut der Autor geschlafen hat, dem Mondzyklus sowie dem aktuellen Stand des Bitcoin.
Berechnung läuft...
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.